18./19. September 2014 - Friedländer Gespräche III
Der Aufbau des Museums Friedland wird begleitet durch die Tagungsreihe „Friedländer Gespräche". Die dritten „Friedländer Gespräche" fanden am 18. und 19. September 2014 statt.
Die Tagung „Unsichtbares Gepäck" ist die dritte Veranstaltung der Reihe „Friedländer Gespräche". Diese vertieft im Dialog mit Wissenschaftlern, Experten, Multiplikatoren und weiteren Interessierten und im Blick auf das zukünftige Museum Friedland thematische Facetten des historischen Ortes des Grenzdurchgangslagers und der dort geplanten Dauerausstellung.
In einem Eröffnungsvortrag und drei Sektionen wenden sich die diesjährigen „Friedländer Gespräche“ den kollektiven und individuellen Verarbeitungen von Kriegs- und Fluchterfahrungen zu. Interdisziplinär und zeitübergreifend angelegt, widmet sich die Tagung sowohl der unmittelbaren Nachkriegszeit, in der die Gewalterfahrung und -ausübung im Kontext des Zweiten Weltkrieges weitgehend tabuisiert wurden, als auch der Gegenwart, in der zum einen der psychologische Fachbegriff „Trauma“ Eingang in die Alltagssprache gefunden hat, zum anderen durch gesellschaftliche Sensibilisierung und wissenschaftliche Studien angemessenere Betreuungsmodelle angeboten werden. Im Mittelpunkt steht somit insbesondere der gesellschaftliche Umgang mit belastenden Kriegs- und Fluchterfahrungen in Deutschland. Dazu gehören Fragen nach der gesellschaftlichen Sensibilisierung heute und vor 70 Jahren sowie nach den Ursachen für die Karriere und Anzeichen der Instrumentalisierung des Trauma-Begriffs.
Sektion 1: Gewalterfahrungen und Suche nach „Normalität“ im deutschen Nachkrieg (Perspektive: Geschichtswissenschaft)
Sektion 2: Die Entdeckung des Traumas (Perspektive: Wissenschaftsgeschichte)
Sektion 3: Zur Praxis der Verarbeitung heute. Psychosoziale Arbeit mit Kriegsgeschädigten und Flüchtlingen (Perspektive: Psychologie/Medizin)
Unsichtbares Gepäck