4. und 5. September 2013 - Friedländer Gespräche II
Der Aufbau des Museums Friedland wird begleitet durch die Tagungsreihe „Friedländer Gespräche".
Die zweiten „Friedländer Gespräche" fanden am 4. und 5. September 2013 statt.
Empfang der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung
Projektleiter Museum Friedland Oliver Krüger begrüßt die Gäste der Tagung
Grußwort des Staatssekretärs im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport Stephan Manke
Moderator Prof. Dr. Bernd Weisbrod und Referent Dr. Jan Eckel, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Eckel nahm in seinem Vortrag "Das Stigma der Menschenrechtsverletzung. Die Pinochet-Diktatur in der internationalen Politik" in den Blick
Dr. Patrice G. Poutrus, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studien, zum Thema "Konjunkturen und Krisen der deutschen Asyl- und Aufnahmepolitik"
v.l.n.r.: Christioph Pantazis, MdL, Stephan Manke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, Prof. Dr. Hiltraud Caspar-Hehne, Vizepräsidentin der Georg-August-Universität Göttingen
Blick in den Tagungsraum des Grenzdurchgangslagers Friedland
Doris Schröder-Köpf, Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, richtet ein Grußwort an das Plenum.
Doris Schröder-Köpf, Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, besichtigt das historische Bahnhofsgebäude Friedland von 1890.
v.l.n.r.: Joachim Mrugalla, Alptekin Kirci, Klaus Engemann, Doris Schröder-Köpf, Dr. Joachim Baur, Bürgermeister Andreas Friedrichs, Oliver Krüger, Heinrich Hörnschemeyer, Frauke Sander
Georg Dufner, Berlin, zum Thema "Praxis, Symbol und Politik. Das chilenische Exil in der Bundesrepublik Deutschland nach 1973".
Austausch in den Pausen zwischen den Vorträgen
Barbara Rupflin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, zum Thema "Die Chile-Solidarität der 1970er und 1980er Jahre"
Moderator Prof. Dr. Jochen Oltmer im Gespräch mit Referenten.
Dr. Olaf Beuchling, Universität Hamburg, zum Thema "Mit leeren Händen und offenen Armen? Vietnamesische Flüchtlinge in Deutschland"
Dr. Kien Nghi Ha, Universität Bremen, zum Thema "Exzeptionelle Flüchtlinge? Die Aufnahme der vietnamesischen Boatpeople in Westdeutschland"
Dr. Lorraine Bluche vom wissenschaftlicher Aufbaustab Museum Friedland zum Thema "Internationale Flüchtlinge als Thema des Museums Friedland"
Die Tagungsteilnehmerinnen und Tagungsteilnehmer richteten zahlreiche Fragen an die Referenten.
Julia Kleinschmidt, M.A., zum Thema: "Flüchtlinge aus Chile und Vietnam. Bundesdeutsche Aufnahmepraxis im westeuropäischen Vergleich"
Dr. Olaf Kleist, Humboldt-Universität zu Berlin, zum Thema "Vom Asyl zum Resettlement? Flüchtlingsschutz und andere Interessen"
Am 4. und 5. September 2013 wurden die "Friedländer Gespräche" unter Moderation von Prof. Dr. Jochen Oltmer (Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, Universität Osnabrück) und Prof. Dr. Bernd Weisbrod (DFG Graduiertenkolleg "Generationsgeschichte", Georg-August-Universität Göttingen) fortgesetzt.
Die Tagung „Im Zeichen der Menschenrechte?“ war die zweite Veranstaltung der Reihe „Friedländer Gespräche“. Im Dialog mit Wissenschaftlern, Experten, Multiplikatoren und weiteren Interessierten und im Blick auf das zukünftige Museum Friedland wurden thematische Facetten des historischen Ortes des Grenzdurchgangslagers und der dort geplanten Dauerausstellung vertieft.
Die Tagungsreihe findet einmal jährlich statt.
Inhalt und Verlauf:
Friedländer Gespräche II
Im Zeichen der Menschenrechte?
Internationale Flüchtlinge und die Aufnahmepraxis in Deutschland seit den 1970er Jahren - anlässlich des 40. Jahrestages des Militärputsches in Chile -
Termin: 4. und 5. September 2013
Ort: Grenzdurchgangslager Friedland, Heimkehrerstr. 18, 37133 Friedland
Wirtschafts- und Sozialgebäude, Haus 4, Raum 126
In den 1970er Jahren erfuhr das Thema Menschenrechte eine neue zentrale Positionierung. Staaten, neu gegründete NGOs und Solidaritätsgruppen begannen mit unterschiedlichen Intentionen und politischen Stoßrichtungen zugunsten politisch Verfolgter transnational zu intervenieren und zu agieren. Gleichzeitig setzten sich immer mehr Opfer staatlicher Unterdrückung mit menschenrechtlichen Argumenten gegen die jeweiligen Regierungen zur Wehr. Dadurch gewann der Menschenrechtsgedanke in vielen Ländern wie auch in der internationalen Politik eine herausgehobene Bedeutung.
Der Militärputsch in Chile 1973 sowie die folgenden Staatsstreiche in Südamerika stellten dabei entscheidende Zäsuren dar. Der Sturz Allendes und der Aufbau einer Militärgewaltherrschaft unter Pinochet führten zu einer präzedenzlosen internationalen und langlebigen Mobilisierung gegen Menschenrechtsverletzungen – auf verschiedenen Ebenen. Zum einen fand eine beispielslose Aktivierung der Zivilgesellschaft statt. Demokratisch organisierte und international agierende Menschenrechtsbewegungen bildeten sich heraus. Zum anderen erfolgten auch auf internationaler Ebene mit der Unterzeichnung der Helsinki-Verträge (1975) und dem Amtsantritt Jimmy Carters (1977) offizielle Bekundungen zur Orientierung an den Menschenrechten.
Am Beispiel der chilenischen Exilierten, der vietnamesischen Boatpeople und anderer Flüchtlinge wurde die Aufnahme in Deutschland untersucht. Die Flüchtlings- und Zuwanderungsgruppen der 1970er Jahre wurden bezüglich des Diskurses um ihre Aufnahme und die Rückkopplungen an Menschenrechtserklärungen gegenübergestellt. Die Verbindung zur heutigen Aufnahmepolitik wurde thematisiert.
Programm
Moderation
Prof. Dr. Jochen Oltmer, Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, Universität Osnabrück
Prof. Dr. Bernd Weisbrod, Georg-August-Universität Göttingen - DFG Graduiertenkolleg "Generationsgeschichte"
Mittwoch 4. September 2013
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Donnerstag, 5. September 2013
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ab 15.00 Ankommen und Kaffee
16.00
Begrüßung und Einführung ins Thema
Dr. Katrin Pieper, Berlin
16.30-16.45 Uhr Grußwort Stephan Manke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport
16.45-18.30 Panel 1:
Aufnahmepolitik und zivilpolitisches Engagement
Das Stigma der Menschenrechtsverletzung
Dr. Jan Eckel, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Konjunkturen und Krisen der deutschen Asyl- und Aufnahmepolitik Dr. Patrice G. Poutrus, Wien
Ungleichzeitigkeiten der Aufnahmebereitschaft: Der Anwerbestopp 1973 Dr. Marcel Berlinghoff, Historisches Seminar der Universität Heidelberg
18.30 Grußwort Doris Schröder-Köpf, Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe
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9.30-10.00 Begrüßung und Zwischenstand
10.00-11.30 Panel 2:
Chilenische Exilanten in Deutschland
Die Aufnahme der Chile-Flüchtlinge in Deutschland 1973/1974 Dr. Georg Dufner, Freie Universität Berlin
Die Chile-Solidarität der 1970er und 1980er Jahre: Akteure und Aktionen Barbara Rupflin, M.A., Westfälische Wilhelms-Universität Münster
11.30-13.00 Panel 3:
Boatpeople aus Vietnam
Mit leeren Händen und offenen Armen? Vietnamesische Flüchtlinge in Deutschland
Dr. Olaf Beuchling, Universität Hamburg
Exzeptionelle Flüchtlinge? Die Aufnahme der vietnamesischen Boatpeople in Westdeutschland
Dr. Kien Nghi Ha, Berlin
14.00-14.30 Werkstattbericht
Internationale Flüchtlinge als Thema des Museums Friedland
Dr. Lorraine Bluche, Berlin
14.30-16.00 Panel 4:
Deutsche Flüchtlingspolitik
in erweiterter Perspektive
Flüchtlinge aus Chile und Vietnam. Bundesdeutsche Aufnahmepraxis im westeuropäischen Vergleich
Julia Kleinschmidt, M.A., Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz
Vom Asyl zum Resettlement? Flüchtlingsschutz und andere Interessen
Dr. Olaf Kleist, Humboldt Universität zu Berlin
16.00-16.30 Abschlussdiskussion
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