logo_Museum_friedland_grenzdurchgangslager Niedersachsen klar Logo

15. April 2013 - Kurator Dr. Joachim Baur stellt Projekt Museum Friedland vor

Kurator Dr. Joachim Baur stellt Projekt Museum Friedland vor

Über 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Museumsleute und historisch Interessierte waren am 12.4.2013 nach Berlin gekommen, um sich in einer Vielzahl von Vorträgen und Diskussionen mit dem Thema „Flüchtlingslager im Nachkriegsdeutschland“ zu befassen. Anlass für die wissenschaftliche Tagung war der 60. Jahrestag der Eröffnung des Notaufnahmelagers Marienfelde. Zum Neubau dieses zentralen Aufnahmelagers in West-Berlin hatte der massenhafte Zustrom von Flüchtlingen aus der DDR geführt. Bis zum Ende der DDR passierten 1,35 Millionen DDR-Flüchtlinge und Übersiedler sowie von 1962 bis 2010 rund 96.000 Aussiedler diesen Ort, der wie Friedland als „Tor zur Freiheit“ firmierte.

Dr. Joachim Baur vom Büro „Die Exponauten“ (Berlin), der die Konzeption des Museums Friedland verantwortet und das wissenschaftlich Aufbau-Team leitet, war eingeladen, um das ambitionierte Projekt vorzustellen. Mit großem Interesse verfolgten die versammelten Experten den Werkstattbericht, in dem Baur die Grundzüge der geplanten Dauerausstellung und die Visionen eines lebendigen Museums am historischen Ort skizzierte. Das Vorhaben, die Gesamtgeschichte des Lagers von seiner Gründung 1945 bis heute darzustellen, stieß auf großen Zuspruch und die spezielle Friedländer Situation eines Museums bei fortbestehendem Aufnahmebetrieb wurde als einzigartige Chance verstanden. Nicht zuletzt die damit verbundene Öffnung hin zu den Themen Migration und Integration stellten viele Kommentatoren als wichtige Zukunftsperspektive heraus.

Für das Projekt Museum Friedland brachten die Gespräche und Diskussionen eine Vielzahl wertvoller Anregungen. Am Rande des offiziellen Tagungsprogramms konnte der Kontakt zu Verantwortlichen anderer, thematisch verwandter Gedenkstätten und Museen aufgenommen oder gestärkt werden. Das Aufbau-Team des Museums Friedland begreift diese Anregungen und die nicht geringen geweckten Erwartungen als Ansporn für seine laufende und zukünftige Arbeit.

Auf dem Podium v.l.n.r.: Arnd Kolb, Bettina Effner, Dr. Joachim Baur, Dr. Andrea Genest, Dr. Maria Nooke  
v.l.n.r. Arnd Kolb, Bettina Effner, Dr. Joachim Baur, Dr. Andrea Genest, Dr. Maria Nooke

Zu den Personen auf dem Podium:

- Arnd Kolb, Geschäftsführer des Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland, Köln

- Bettina Effner, Leiterin der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

- Dr. Joachim Baur, Leiter des wissenschaftlichen Aufbausteams "Museum Friedland"

- Dr. Andrea Genest, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte Lager Sandbostel

- Dr. Maria Nooke, stv. Direktorin der Gedenkstätte Berliner Mauer

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln